Mit den Hirten quer durchs weihnachtliche Repertoire
Die Ensembles des Gymnasiums bei St. Michael begeistern ihr Publikum beim Weihnachtskonzert in der vollbesetzten Michaelskirche.
Am Montagabend hatten die Chöre und Instrumentalensembles am Gymnasium bei St. Michael zum Weihnachtskonzert in die Michaelskirche eingeladen, das unter dem Motto „Quem pastores laudavere“ stand. Übersetzen lässt sich das mit „den die Hirten lobten“ und so stand das Konzert ganz im Zeichen der Hirten, der bodenständigsten Figuren in der Weihnachtsgeschichte. Folglich war es nur logisch, dass nach der vom Chor gesungenen Einleitung den Programmauftakt weder zarte Kinderstimmen noch virtuose Orchesterinstrumente gestalteten, sondern die Percussion-AG mit einer konzentriert und auf den Punkt vorgetragenen Eigenkomposition der fünf Schülerinnen und Schüler. Sie erzählten die Geschichte der Hirten von Bethlehem vom Lagern auf dem Feld über die Verkündigung des Engels und den Weg zum Stall bis zum Staunen vor der Krippe rein rhythmisch.
Elegant und sehr charmant leiteten die beiden Moderatoren Noah Müller und Jonas Fuhrmann (beide 12. Klasse) dann den beschwingteren Teil des Konzerts ein, der zunächst vom Unterstufenchor gestaltet wurde. Unter der Leitung von Maria-Theresia Becker hießen auch die 60 jungen Sängerinnen und Sänger ihr Publikum und die Weihnachtszeit willkommen: Beim fröhlichen „Sei willkommen, Weihnachtszeit!“ wippten mindestens 400 Füße in der Kirche mit. Im mehrstimmig vorgetragenen Potpourri „Christmas Songs of Joy“ klangen bekannte Weisen harmonisch zusammen und bei der Ballade „Love grows at Christmas Time“ berührten Elisabeth Bergmann und Sarah Seitz (beide 11. Klasse) mit getragenen Soli im Dialog mit dem Kinderchor das Publikum.
Auch die Band hatte eine festliche Ballade im Programm: Hier bezauberte Claudia Pastille (10a) als Solistin mit „A star is shining tonight“ zwischen dem fast rockig eingeleiteten „Feliz navidad“ und dem anspruchsvoll schrägen „A jazzy Christmas“, bei dem bekannte traditionelle Melodien in verjazzter Gestalt miteinander vermischt sind. Ein schwungvolles Highlight! Wie sollte das nach gut der Hälfte des Programms noch zu steigern sein?
Die Antwort darauf war plötzlich ganz leise: Der Leistungskurs Deutsch (Leitung: Annika Völk), der bereits im ersten Teil des Konzerts zwischen den Musikstücken selbstgeschriebene Hirten-Lyrik halbszenisch dargeboten hatte, präsentierte eine Interpretation von Theodor Fontanes Gedicht „Alles still“ mit einem Flüsterchor im Mittelgang und schuf so nach dem fröhlichen Weihnachtstrubel eine ruhige Atmosphäre, in die hinein ein Streicherensemble aus Schülerinnen und Schülern der Klassen 8 bis 10 sowie zwei LehrerInnen ganz feierlich eine polyphone Bearbeitung des Weihnachtsliedes „Es ist ein Ros entsprungen“ legte.
Der große Chor der Mittel- und Oberstufe gestaltete mit Chorleiter Matthias Banasch den abschließenden Teil mit vier feierlichen traditionellen Weisen im a-capella-Satz. Besonders das französische Weihnachtslied „Il est né le divin enfant“, in dem Elisabeth Bergmann, Claudia Pastille, Sarah Seitz und Jonas Fuhrmann als Solisten hervortraten, machte die weihnachtlich festliche Stimmung perfekt und brachte den jungen Musikerinnen und Musikern lange anhaltenden Applaus des begeisterten Publikums.
Zum Abschluss baten die fast 150 mitwirkenden Schülerinnen und Schüler ihre Zuhörer, noch einmal gemeinsam zu den Hirten von Bethlehem zurückzukehren und zur Orgelbegleitung von Andreas Knoblich die Quem-pastores-Melodie zu singen, was dann „voll Freude“ und „mit Schalle“, wie es im Lied heißt, auch geschah und den Abend sehr stimmungsvoll beschloss.
Mit einem herzlichen Dankeschön und viel Lob von Seiten der Schulleitung für den wunderschönen Abend und die großartigen Leistungen wurden die Mitwirkenden und das Publikum in die am nächsten Tag beginnenden Weihnachtsferien verabschiedet.