Mittwochabend brachten die Musik-Ensembles des Gymnasiums bei St. Michael ein vielfältiges Programm rund um das große und kleine Glück zu Gehör. Das Publikum drängte sich in der bis an die Kapazitätsgrenze gefüllten Aula und war begeistert von den Beiträgen der jungen Musikerinnen und Musiker.
Auch wenn der titelgebende Song „Good vibrations“ der Beach Boys erst ganz am Ende des Programms stand, breiteten sich gute Laune und positive Stimmung bereits bei den ersten Tönen der GSM-Band aus. Unter der Leitung von Maria-Theresia Becker eröffnete der Titel „Samba“ von Idar Torskangerpoll den Abend mit karibischem Flair. Die charmanten Moderatoren Jonas Fuhrmann und Noah Müller verstanden es in der Folge, aus dem weiteren Programm der Band eine kleine Liebesgeschichte zu stricken und begrüßten das Publikum mit der Ankündigung, es durch die verschiedenen Dimensionen des weiten Begriffs „Glück“ zu leiten. Glück sei also zunächst einmal mit Schmetterlingen im Bauch assoziiert, besonders spannend werde es, wenn auf den Laufpass („Hit the road Jack“) wieder der „Schrei nach Liebe“ folge. Diesen Klassiker der „Ärzte“ rockte die Band dann stilgerecht, genauso wie den voranstehenden Ray-Charles-Klassiker, diesen natürlich mit Sonnenbrillen auf der Nase.
Nach einer kurzen Umbaupause wurde vom Unterstufenchor die Art von Glück besungen, die eher in der Ferne liegt: Im witzig inszenierten Mini-Musical „Urlaubszeit“ präsentierten die rund 60 Sängerinnen und Sänger mit einer kleinen Theatergruppe die turbulente Geschichte von Familie Petermann, die ferienreif, aber Stau-traumatisiert letztlich ihr Urlaubsglück auf Sizilien findet. Textsicher und mit viel Energie sang der Chor und unterstützte das Schauspiel auch mit perfekt einstudierten Bewegungschoreografien, beispielsweise in der Rolle der Stewardessen, die im Flugzeug die Sicherheitshinweise gestisch untermalten. Auch der Chor wurde von Maria-Theresia Becker geleitet, beim Entwurf und der Einstudierung der Theaterszenen unterstützte Annika Völk. Eine besondere Leistung brachte Achtklässlerin Xiaduo Song, die das gesamte Musical am Klavier begleitete. Der Ohrwurm „Sie steh’n im Stau“ wurde in der Pause noch von so manchem Zuhörer weitergesummt. An diesem Zeitpunkt des Konzerts trug außerdem die endlich hervorgekommene Sonne noch zum Glück des Publikums bei, das sich tatsächlich im Freien vor der Aula mit Getränken erfrischen konnte.
Die Abendsonne bildete die perfekte Einstimmung zum ruhigeren Part des Oberstufenchors, der nun folgte: Die Sting-Ballade „Fields of gold“ wurde von den jungen Stimmen gefühlvoll vorgetragen, genauso wie das melancholische „Fragile“ (Klavierbegleitung im zweiten Teil: Thomas Hartmann). Hier zeigte der Chor ein schönes Gefühl für feine Stimmungen, das Glück des Zarten und Zerbrechlichen, um im Bilde des Konzertthemas zu bleiben. Mit dem Hinzukommen der Mittelstufenschülerinnen und -schüler kamen dann im abschließenden Teil des Konzerts auch Schwung und flottere Rhythmen zurück. Während „Baby what a big surprise“ noch ein eher ruhiges, aber großes musikalisches Staunen in den Raum schickte, ging bei Pharrell Williams‘ Partyhit „Happy“ soweit die Post ab, dass Chorleiter Matthias Banasch das Publikum gar mit energischen Gesten vom allzu frenetischen (und rhythmisch möglicherweise nicht ganz passenden) Mitklatschen abhalten musste. Zum Surfer-Sound des Songs „I’m yours“, den Philipp Stein an der Gitarre begleitete, wurde dann nur noch versonnen mitgewippt, bevor die „Good vibrations“ am Ende klangschön und mitreißend durch den Raum schwebten. „I’m picking up good vibrations“ zitierte dann auch Schulleiter Frank Nagel am Ende aus dem Refrain und brachte damit die Stimmung im Publikum auf den Punkt: Der Gute-Laune-Funke ist übergesprungen. Der Schulleiter dankte allen Akteuren, insbesondere den zahlreichen Abiturientinnen und Abiturienten, für die die Zeit in GSM-Chor oder -Band nun bald zu Ende geht, herzlich für ihren kreativen Einsatz und die Gestaltung dieses sonnigen musikalischen Abends.