Vom 21.09. bis 25.09. fand erstmals die Demokratiebildungsfahrt für die gesamte Kursstufe 1 statt. Ziel dieser mehrtägigen Exkursion ist es, den Schülerinnen und Schülern Einblicke in die Verfahrensabläufe demokratischer Prozesse zu ermöglichen und politische Institutionen und deren Arbeit kennenzulernen.
Mit Herausgabe des verbindlichen Leitfadens zur Demokratiebildung an allen Schulformen durch das Kultusministerium Baden-Württemberg im Jahr 2019 verdeutlichte die Landesregierung die herausgehobene Stellung der politischen Bildung mit dem Ziel, Schülerinnen und Schüler zur mündigen und reflektierten Teilnahme am politischen Prozess zu erziehen. Neben dem schulischen Unterricht, insbesondere in Gemeinschaftskunde oder auch Geschichte, tragen wir mit der Demokratiebildungsfahrt zu diesen Zielen bei.
So begann am 21.09. um 11.30 Uhr für 85 Schülerinnen und Schüler der Kursstufe 1 unter Begleitung von Frau Becker, Herrn Hölzel, Herrn Martin, unserem Schulleiter Herrn Nagel, Herrn Schaber, Frau Schmitt und Frau Sihler die knapp neunstündige Fahrt in die Bundeshauptstadt Berlin.
Bereits auf der Hinfahrt konnte mit dem Besuch des Deutsch-Deutschen Museums in Mödlareuth, einem Dorf an der bayerisch-thüringischen Grenze, ein erster Programmpunkt gesetzt werden. Durch dieses Dorf verlief 41 Jahre lang die deutsch-deutsche Grenze, markiert durch den kaum einen Meter breiten Tannbach.
Der erste Tag in Berlin stand anschließend unter dem Motto „politische Institutionen“. So erfolgte ein Besuch des Auswärtigen Amtes mit Informationen zur diplomatischen Arbeit, der Besuch einer Plenarsitzung im Bundestag mit einem anschließenden Abgeordnetengespräch mit Harald Ebner, der für Bündnis 90/ Die Grünen den Wahlkreis Schwäbisch Hall – Hohenlohe vertritt, ein Besuch im Verteidigungsministerium sowie der Gedenkstätte Bendlerblock mit einem Vortrag zu den sicherheitspolitischen Herausforderungen Deutschlands. Die Schülerinnen und Schüler des Leistungsfaches Kunst hatten außerdem die Möglichkeit, die Nationalgalerie auf der Museumsinsel zu besuchen.
Am Freitag konnte mit dem Besuch der Gedenkstätte Hohenschönhausen, einem ehemaligen Untersuchungsgefängnis der Staatssicherheit, den Schülerinnen und Schülern eindrucksvoll vermittelt werden, wohin Unrechtsregime führen können. Daneben bot Herr Abel, der unseren Bundestagswahlkreis für die FDP vertritt, erneut die Möglichkeit des Besuchs einer Plenarsitzung mit anschließendem Abgeordnetengespräch.
Rund 50 Schülerinnen und Schüler konnten beim Besuch des Bundesrates in einem Planspiel den Gesetzgebungsprozess unter Einfluss der Länder erleben, einem Merkmal der vertikalen Gewaltenteilung in der Bundesrepublik.
Gemeinsamer Abschlusspunkt dieses Tages war der Besuch des DDR-Museums in Berlin-Mitte, welches interaktiv das Leben in der DDR vermittelt.
Da auch das politische Leben am Wochenende herunterfährt, konnten wir schließlich den Samstag für die Entdeckung des kulturellen Berlins nutzen. So hatten die Schülerinnen und Schüler die Wahl, unterschiedliche Museen, wie beispielsweise das Pergamon-Museum auf der Museumsinsel, das Jüdische Museum, die „Topographie des Terrors“ oder das Futurium zu besuchen.
Als letzter gemeinsamer Programmpunkt erfolgte schließlich ein Besuch des Herzens von West-Berlin, dem Kurfürstendamm, wobei die Schülerinnen und Schüler nach einem Besuch und einem Vortrag über die Symbolik der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche den restlichen Tag zur freien Verfügung hatten.
Sonntags hieß es dann, Abschied von Berlin zu nehmen und die Heimfahrt nach Schwäbisch Hall anzutreten, wo wir um 18 Uhr zufrieden und um viele wertvolle Erfahrungen reicher ankamen.
Eine Umfrage unter den Schülerinnen und Schülern der KS1 zur Demokratiebildungsfahrt zeigt, dass die Schülerinnen und Schüler die Fahrt als eine tolle neue außerunterrichtliche Veranstaltung empfinden und dass es neben der Demokratiebildung gelungen ist, den Zusammenhalt in der Kursstufe zu fördern.
Wir bedanken uns bei allen Personen und Institutionen, die uns Einblicke in ihre Arbeit gewährt haben und diese Fahrt erst ermöglichten.