Mit langer Vorfreude standen wir, die Klasse 9c am Dienstagmorgen in aller Früh mit unseren Begleitlehrern Frau Straßheim und Herr Hackbeil auf dem Bahnhof in Hessental. Von dort fuhren wir über Nürnberg und Linz nach Budapest. Um Punkt 20 Uhr kamen wir müde, hungrig und auch ein wenig nervös in der ungarischen Hauptstadt an. Zu diesem Zeitpunkt regnete es sehr stark, welches die Folge hatte, dass der Verkehr kurzzeitig lahm gelegt war und einige unserer Austauschpartner erst nach und nach zum Abholen am Keleti Bahnhof ankamen. Bei der „Heimfahrt“ war die Nervosität aber verflogen und es wurden erste Kontakte geknüpft sowie beim gemeinsamen Abendessen die Familie kennengelernt.
Am folgenden Tag hieß es wieder einmal früh aufstehen, denn unsere ersten Programmpunkte fanden in der Schule statt. Während unsere Austauschpartner fleißig die Schulbank drückten, durften wir uns nach einer kurzen Einführung zur Tonverarbeitung und traditionellen ungarischen Mustern, sowie floralen Gestaltungselementen, ganz dem Bemalen unserer eigenen persönlichen Tonschalen widmen. Als nächstes stand Tanzunterricht auf dem Plan. Ein Lehrer zeigte uns verschiedene Volkstänze, bei denen im Kreis und mit einem Partner getanzt wurde. Nach dem vielen Springen und Tanzen brauchten wir alle eine Pause, die wir uns in der Mensa beim Mittagessen gönnten. Anschließend fuhren wir gut gestärkt nach Szentendre, einem kleinen Künstlerstädtchen an der Donau, das wir durch eine Gruppenrallye erkundeten.
Im Laufe der Woche besichtigten wir verschiedene Ziele sowohl in Buda (z.B. Burgviertel, Fischerbastei) als auch in Pest (Kettenbrücke, Stephansdom, Heldenplatz usw.). Ein Besuch des Budapester Zoos war auch dabei. Trotz einiger Anlaufschwierigkeiten beim Umsteigen in die verschiedenen U-Bahnen, fanden wir uns in der Millionenstadt langsam aber sicher immer besser zurecht.
Eins unserer Highlights war der gemeinsame Ausflug mit unseren Austauschschülern nach Visegrad, einer Stadt nahe Budapest, wo wir eine „kurze“ Wanderung durch den Wald machten und eine alte Burganlage, mit einer tollen Aussicht über die Stadt bzw. die Donau, besichtigten. Danach wanderten wir an eine nahegelegene Sommerrodelbahn. Etliche Fahrten später und gestärkt mit einem Eis, erfolgte die Heimfahrt auf der Donau mit einem Schiff.
Am letzten Tag unseres Aufenthalts stand morgens gemeinsamer Schulsport, Fußball und Volleyball, auf dem Programm. Anschließend besuchten wir das ungarische Parlament, welches wir erst nach mehreren Sicherheitskontrollen betreten durften. Beeindruckend war das Gebäude aus Marmor, Granit und Gold, in welchem die Abgeordneten beschäftigt sind. Im Parlament befindet sich zudem auch die alte Krone der Könige Ungarns, die bis zum Ersten Weltkrieg regiert hatten. Diese wurde unter viel Disziplin von Wächtern bewacht und zum Glück kamen wir genau rechtzeitig, um uns das im Gleichschritt stattfindende Ablösen der vorigen Wache an zu sehen. Der Nachmittag wurde dann durch einen Besuch im riesengroßen Aquaworld Erlebnisbad abgerundet.
Nach einer Woche voller schöner Erlebnisse und einer traurigen Verabschiedung stiegen wir wieder in den Zug, um nach Hause, nach Schwäbisch Hall, zu fahren. Nun können wir es kaum erwarten bis der Rücktausch im September statt findet, damit wir unseren neu gewonnenen Freunden auch unsere „Welt“ in Hall und Umgebung zeigen können.