Ein wunderschönes Weihnachtskonzert präsentierten die musikalischen AGs des Gymnasiums bei St. Michael in der Katharinenkirche.
Mit dem aus dem Tschechischen stammenden Eröffnungsstück Freu dich Erd` und Sternenzelt stellte der große Chor (Leitung: Matthias Banasch) das Motto des Abends voran: Den fröhlichen, freudigen, aber auch den besinnlichen, nachdenklichen Seiten der Weihnachtszeit sollte Ausdruck verliehen werden. Das anschließend auftretende Orchester der Unterstufe (Leitung: Andreas Knoblich) bot zwei Adventslieder zum Besten, bei denen sowohl die Instrumentengruppen (sieben Streicher und drei Flöten) im Einzelnen als auch im Gesamtklang schön zu tragen kamen. Besonders gelungen war die Darbietung von Yael Zoller, die auf der Altblockflöte die einzelnen Strophen von Ihr lieben Christen, freuet euch solistisch einleitete und verband. Begleitet wurde Yael Zoller vom Klavier und einer zusätzlichen Cellostimme, überzeugend gespielt von Maike Piesker.
Auch das große Orchester hatte in diesem Jahr eine ausgewogene Besetzung mit Streichern, Holz- und Blechbläsern. Die Interpreten trugen zwei Stücke von Händel vor. Das „Halleluja“ begann rein solistisch mit einem einzelnen Cello – nach und nach traten weitere Streicher und einzelne Holzbläser (Klarinetten und Flöten) hinzu, bis durch den Einsatz der Blechbläser (mit Trompeten, Posaune und Tuba) der volle Orchesterklang das Stück majestätisch und gewaltig zu Ende führte.
Neben den Orchestern überzeugten in diesem Jahr instrumentale Beiträge in kleinen Besetzungen: Ein Trio für drei Altblockflöten (Katharina Weiner,Yael Zoller, Lara Kaiser) spielte mehrere Sätze von Mattheson, in denen die Flöten gleichwertig und auf sehr hohem Niveau mit – und auch gegeneinander konzertierten. Außerdem bot ein Streichquartett (Maria Rümelin, Johannes Bolzmann, Friedemann Bullinger, Maike Piesker) ein sehr anspruchsvolles Werk von Purcell dar. Umrahmt wurden die Instrumentalstücke von Weihnachtsliedern unterschiedlicher Kulturkreise. So entführte der Chor die Zuhörer mit dem afrikanischen Weihnachtslied Freuet euch, Christ ist heut geboren in eine ganz andere rhythmisch geprägte Weihnachtswelt, besonders durch die Begleitung vom Moritz Schmidt an einer Tonga (Trommel).
Die Moderatoren Stefan Bleher und Pascal Gruber lieferten interessante Hintergrundinformationen, zum Beispiel, dass es im Süden Afrikas durchaus Brauch ist, Weihnachten als fröhliches Familienfest zu feiern, bei dem viel gesungen, getanzt und getafelt wird, oft bis die Sonne wieder aufgeht. Sehr anschaulich und knapp, veranschaulichte ein Gedichtvortrag (Die Hirtenstrophe von Peter Huchel) die Weihnachtsgeschichte – und bot einen kritischen Blick auf die Menschheit, der zur Besinnung und Einsicht führen soll.
Nachdem die Moderatoren sich bei den Interpreten bedankt und sich von ihrem Publikum verabschiedet hatten, stimmte der Chor in Begleitung der Orgel Lobt Gott, ihr Christen alle gleich ein, dessen Zentralstrophe die gesamte Konzertgemeinde mitsang und so der Abend gemeinsam in einer besinnlich-fröhlichen Atmosphäre beschlossen wurde.
Der Schulleiter Frank Nagel verabschiedete sich zuletzt mit Dankesworten und einem großen Lob bei allen Beteiligten. „Die Liebe überwindet den Hass wie das Licht die Finsternis“ (nach M. L. King). Mit diesen abschließenden Worten erinnerte er an die Weihnachtszeit als eine eine Zeit der Ruhe und des Friedens, besonders nach dem eben verübten abscheulichen Terroranschlag in Berlin.