Wie entwickele ich eine neue Idee und was ist eigentlich wirklich innovativ? Diese Frage stellen sich 30 Schülerinnen und Schüler, die Gemeinschaftskunde oder Wirtschaft schwerpunktmäßig in der Oberstufe gewählt haben. Ihre erste Challenge? Mit 20 Spaghetti, einem Meter Schnur, einem Meter Tape und einem Marshmallow einen möglichst hohen, freistehenden Turm zu bauen, dessen Spitze das Marshmallow krönt. Diese Challenge dient nicht nur als Teambuilding-Maßnahme, sondern erfordert ebenfalls kreative Ideen, um Probleme zu lösen.
Sich mit realen Problemen auseinanderzusetzen und sie in den Blick zu nehmen, aber auch den Blick zu weiten und zu träumen, wie eine Ideallösung dieser Probleme aussehen könnte, regt die Schülerinnen und Schüler dazu an Verrücktes und Ausgefallenes zu denken. Zurück in der Realität wird überprüft, inwiefern sich diese Träume realisieren lassen. In einminütigen Pitches präsentieren die verschiedenen Gruppen ihre Ideen und stellen sich dem konstruktiven Feedback ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler. Die Ideen reichen von einer App für Festivalgänger oder einem nachhaltigen Club-Besuch, über Ideen zur Reintegration von Obdachlosen in die Gesellschaft oder zur Verbesserung der Orientierung von älteren Menschen auf Flughäfen bis hin zur Lösung des Handwerkermangels oder der Verkürzung von Güterwegen. Ausgearbeitet wird die Geschäftsidee mithilfe eines Businessplans, der u.a. den Kundennutzen, das Alleinstellungsmerkmal, die Konkurrenz, die Werbung und den Vertrieb beleuchtet.
Nach einer intensiven Arbeitsphase präsentieren die Gruppen am Nachmittag ihre Geschäftsidee in drei Minuten einer vierköpfigen Jury. Diese besteht aus dem Haller Unternehmer Marcel Krull von Marcel-Krull-Software, dem Leiter der Wirtschaftsförderung des Landkreises Schwäbisch Hall David Schneider, der Leiterin des Kompetenzzentrums Würth für Ökonomische Bildung Stefanie Hagenmüller und dem Schulleiter des Gymnasiums bei St. Michael Frank Nagel.
Und welche Idee überzeugt die Jury am meisten? Es gewinnt die vielleicht verrückteste Idee: ein Unterwasserclub, der Nachhaltigkeit, Bildung und Spaß am Feiern in einem vereinbart. Aber es gibt auch Sonderpreise für die beste Präsentation und die beste Teamleistung.
Das erfolgreichste Schulsieger-Team ist in der Landesauswahl und darf sich für das Start-up Camp im Juni 2020 bewerben.
Durchgeführt wurde der Innovation Workshop von Start-up BW Young Talents, einer Landeskampagne des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg. Die Maßnahmen von Start-up BW Young Talents verfolgen das Ziel, sogenannte „Chancengründer“ zu generieren, die einen positiven Beitrag zu einer wachsenden Gründungsdynamik leisten können. Kreative und innovative junge Köpfe lernen auf diese Weise Arbeitsmethoden von Gründerinnen, Gründern und Start-ups kennen. Darüber hinaus wird die berufliche Selbstständigkeit als möglicher Karrierewege vorgestellt.
Lisa Heinzelbecker