Ich hab mein Herz in…
Wir in Budapest-Békásmegyer (Ungarn) sind sehr stolz darauf, dass wir gute Kontakte mit zwei Schulen in Deutschland haben – und zwar seit vielen Jahren. Die eine davon ist das Gymnasium bei St. Michael in Schwäbisch Hall, mit der wir ein englischsprachiges Austauschprogramm durchführen, während unsere Kleinen in der 6. Klasse in der Merz-Schule in Stuttgart zu Besuch sind. Das Haller Programm, das es mittlerweile seit 15 Jahren gibt, tut beiden Seiten eindeutig gut.
Unsere Elftklässler sind schon „älter” (16-17 Jahre) und haben zum Glück kein Heimweh mehr in der Woche, die sie in der „Fremde” verbringen. (Bei dem Austausch in Stuttgart, bei dem die Sechstklässler dabei sind, gibt es manchmal solche Fälle.) Die Elftklässler sind weltoffener und neugieriger und haben auch keine sprachlichen Hemmungen, weil das Englische ja eine Vermittlersprache ist, die beide Seiten erst nach der Muttersprache gelernt haben. Deswegen war der Besuch in Schwäbisch Hall wieder sehr erfolgreich für unsere Schülerinnen und Schüler.
Unsere diesjährige Reise verlief ein bisschen anders als die bisherigen, da der Klassenlehrer als Begleitung leider ausfiel. Deshalb bin ich als stellvertretende Klassenlehrerin zusammen mit der Englischlehrerin nach Schwäbisch Hall gereist.
Ich muss gestehen: Wir waren ganz „überflüssig”, denn es gab kaum etwas zu planen, nichts zu erledigen – alles lief wie am Schnürchen, alles war ganz prima organisiert.
Die Eltern und die Schülerinnen und Schüler der Empfangsklasse hatten letztes Jahr schon eine kleine Kostprobe von der ungarischen Gastfreundschaft erhalten und erwiderten es so reich und großzügig, dass alle über die Maßen zufrieden und glücklich waren.
Herr Siegfried Hackbeil, der Organisator des Programms, und Frau Ingeborg Vetter-Held, die lange Jahre die Begleiterin der Gruppen und die „gute Seele” des Austauschprogramms war, hatten alles ganz hervorragend organisiert: den Besuch in der Schule mit den Begrüßungsworten des Schulleiters Frank Nagel, im Rathaus, wo uns der Oberbürgermeister der Stadt, Herr Hermann-Josef Pelgrim, empfing und die vielen bunten Programme, an denen die Schüler teilnehmen durften.
Beispielsweise ein American Football – Spiel mit der Lieblingsmannschaft unserer Gastgeber (die „Einhörner” aus Schwäbisch Hall haben natürlich gewonnen!), Bowling, Führung und Mittagessen in der Bausparkasse Schwäbisch Hall, Schenkensee Schwimmbad, Stadtbesichtigung in Stuttgart und Mercedes-Ausstellung, Stadtführung in Heilbronn inklusive Eislaufen, Spiel und Wettbewerb in der Schule – alleine das wäre schon mehr als genug für die eine Woche.
Da waren aber noch die Programme und das Wochenende mit den Familien!
Für uns Lehrer gab es auch verschiedene abwechslungsreiche Programme, zum Beispiel ein Besuch auf der Comburg, eine Fahrt nach Heidelberg (wo übrigens auch einige Familien mit den Gastschülern waren), ins Elsaß, in den Schwarzwald…
Ich kenne ziemlich viele Orte in Deutschland und kann mit Sicherheit sagen, dass dies eine Stadt ist, wo es sich leben lässt, wo man sich Tag für Tag über die Stadt freuen kann.
Ich persönlich bin immer sehr angetan, und kann sagen, dass ich mein Herz nicht in Heidelberg, sondern in Schwäbisch Hall verloren habe.
Tünde Kristof und Veres Peter Gimnazium Budapest