Indienaustausch

Indienaustausch 2018 – Schülerinnen und Schüler berichten live aus Indien

Tag 1

Ein Tag kann einem ganz schön lange vorkommen, wenn er von 1 Uhr morgens bis 10 Uhr abends geht. Somit beschreibt ein Wort unseren ersten Tag in Indien sehr genau: lang. Aber von Anfang an:
Nach einem 8-Stunden-Flug empfingen unsere Gastfamilien uns sehr herzlich am Flughafen mit Blumen und Umarmungen, und das, obwohl es schon nach Mitternacht war. Bei der nächtlichen Fahrt durch die Vororte Neu-Delhis sahen wir zwar nicht viel, dafür hatten wir gleich Gelegenheit unsere indische Gastfamilie kennenzulernen.
Zu Hause angekommen wurde noch nicht geschlafen, sondern erst wurden Geschenke ausgetauscht, geredet und Kuchen gegessen, was zu einer sehr kurzen Nacht führte. Bevor es zur Schule am nächsten Morgen ging, hat mich meine Austauschpartnerin noch in ihrem Wohngebiet herumgeführt. Dabei sind mir vor allem die bunten Farben und die belebten Straßen aufgefallen, aber auch der Smog, die vielen herrenlosen Hunde und die teilweise große Armut. Die Schule ist sehr schön. Die Gurgaon Public School ist ein riesiges wunderschönes Gebäude mit Korridoren im Freien. Die Schüler tragen alle weiße Uniformen und sehen typisch indisch aus: dunkle Haare, dunkle Haut. Als Europäer fällt man dann doch eher auf mit den bunten Kleidern, der hellen Haut und in meinem Fall den blonden Haaren. Somit bemerkt jeder sofort, dass man nicht von hier kommt. Inder genieren sich dann auch nicht mal einen anzustarren, allerdings meiner Meinung nach nicht auf eine unangenehme Weise. Sie lächeln, stellen sich vor oder wollen ein Autogramm. Abends war ich mit meiner indischen Partnerin bei Sonnenuntergang schwimmen, etwas von dem ich in Indien niemals zu träumen gewagt hätte. Leider hat mir meine Gastfamilie nicht mitgeteilt, dass wir danach schick essen gehen werden, weswegen ich mit nassen Haaren und zerstörtem Outfit dasaß. Lecker war es trotzdem, obwohl man sagen muss, dass es sehr schwer für mich ist, mich an indisches Essen zu gewöhnen, da das Essen mir oftmals zu scharf ist. Allerdings finde ich, dass man mit den Süßspeisen hier nicht falsch machen kann. Am nächsten Morgen wurden wir offiziell in der G.P.S. Gurgaon Willkommen geheißen und haben zur Eingewöhnung ein Spiel im ganzen Schulhaus gespielt, bei dem wir uns leider ausweglos verlaufen haben. Zum Glück waren alle sehr hilfsbereit, weswegen wir zwar zu spät, aber immerhin überhaupt am Treffpunkt gelandet sind. Den restlichen Tag haben wir Yoga gemacht, gesungen und unsere Austauschpartner in den Unterricht begleitet. Über den Unterricht ist eigentlich nur so viel zu sagen, dass es komplett chaotisch, aber auch sehr anspruchsvoll zugeht und obwohl sich keiner melden muss, alle gut mitarbeiten.
Abschließend kann ich wahrscheinlich im Namen von allen sagen, dass wir uns auf die kommenden vier Wochen freuen und unsre Zeit hier genießen werden.

Anna Böttcher

 

Tag 2 Noida

Der zweite Tag unserer Reise begann mit einer Einführung in der DPS Noida. Nachdem wir auch hier sehr liebevoll empfangen wurden, bekamen wir eine kleine Führung über das Schulgelände, welche uns noch weitere Einblicke in das indische Leben brachte. Danach wurden uns kleine Brocken Hindi gelehrt, damit wir auch einzelne landestypische Redeweisen verstehen können. Jedoch muss ich ehrlich zugeben, dass wir vor allem körperlich anwesend waren, da nach unserer Ankunft nicht zu viel Zeit geblieben war, um sich an die fremde Umgebung zu gewöhnen. Vom Verkehr, bis hin zu den Verhaltensweisen in den Familien und dem Essen ist eben doch alles ganz anders, als wir es gewohnt sind.

Cora Bahmann

 

Tag 3 Gurgaon

Am dritten Tag haben wir morgens Qutub Minar, einen rund 800 Jahre alten Turm, umgeben von Ruinen, besichtigt. Wir erfuhren viel über dessen Geschichte. Das schönste war allerdings, dass wir die Schüler aus Noida dort getroffen haben. Nachdem wir die DPS wieder erreicht hatten, hatten wir unsere erste Musikstunde. Wir sangen die Lieder, die wir auch am Cultural Evening vortragen werden, unter anderem zwei indische Songs.

Im Kunstraum haben wir Schals bedruckt. Vielleicht ein Geschenk für unsere Mütter?

Das Highlight des Tages war, als wir eine Show im „Kingdom of Dreams“ besuchten. Schon vom Äußeren des Palasts waren wir sehr fasziniert. Als dann Artisten knapp über unseren Köpfen flogen und mit Tanz, Gesang und Schauspielerei uns begeisterten, waren wir schwer beeindruckt. Am Ende sind wir alle noch vor zur Bühne und haben zusammen getanzt.

 

 

Tag 4 Gurgaon

Am zweiten Tag in Gurgaon sind wir mit einer Yogastunde frisch in den Tag gestartet. Danach hatten wir eine Unterrichtsstunde bei einer indischen Lehrerin. Wir tauschten uns über die zwei verschieden Kulturen aus und schilderten unsere bisherige Erfahrungen, was sehr interessant war. Als wir am späten Morgen die Primary School (vergleichbar mit der Grundschule in Deutschland) erreichten, wurden wir von den jungen Schülern mit einer Tanzaufführung empfangen. Beeindruckt von deren Können, waren wir selbst an der Reihe. Nachdem wir mit sehr viel Spaß getanzt hatten, wurde uns die Schule und einige Lernbereiche genauer gezeigt. Es war allerdings schade, dass wir nicht in Kontakt mit den Schülern treten konnten. Den Nachmittag verbrachten wir in den Familien oder trafen uns mit Freunden.

 

Tag 5 Noida

Als erstes an diesem Tag hatten wir eine Stunde Yoga in der Schule von 8:00 Uhr bis 9:00 Uhr. Unsere Austauschpartner waren dabei separat im eigenem Unterricht.

 

 

Danach hatten wir eine Stunde Kunst, in welcher jeder von uns etwas Eigenes tonen durfte, von kleinen Schüsseln oder Tellern bis hin zu Vasen. Hierbei konnten wir wieder die Anwesenheit unserer Austauschpartner genießen, welche gegen Ende der Stunde ebenfalls die Möglichkeit erhielten etwas Eigenes zu tonen.

 

Nach dieser aufschlussreichen Kunst-Stunde nahm uns ein Bus mit auf eine Fahrt zu dem zweitgrößten Grab in Indien, dem Humayuns Tomb. Das Gebäude war wirklich wunderschön und auch sehr groß! Kurz zusammengefasst kann man nochmals sagen, dass auch dieser Tag sehr gut gelungen ist und es viel Spaß gemacht hat!

 

Tag 6

Heute war der Beginn unserer Dreitagestour. Die geplante Abfahrtszeit unseres Busses war eigentlich 5:30 Uhr, doch einige kamen zu spät, wodurch wir gleich mit unserem Zeitplan in Verzug waren. Dazu kam dann noch ein sehr langer Stau, der dafür sorgte, dass wir letzten Endes ungefähr zwei Stunden zu spät waren. Als wir dann in Agra ankamen, haben wir das Taj Mahal besichtigt. Es ist ein Gebäude, das ein König für seine verstorbene Frau als Grabstätte hat bauen lassen. Wir hatten leider nur sehr wenig Zeit dort, aber das große, symmetrische, weiße Gebäude hat alle beeindruckt! Nach dem Aufenthalt am Taj Mahal haben wir in einem fünf Sterne Hotel zu Mittag gegessen und unsere Zimmer bezogen. Am Abend haben wir dann noch eine Palaststadt besucht, die aufgrund des roten Steines, aus dem sie erbaut ist, den Namen Red Fort trägt. Auf den roten Steinen konnte man viele Affenfamilien beobachten und von einem der Fenster konnte man nochmal das Taj Mahal von weitem sehen. Zurück im Hotel haben wir ein leckeres Abendessen gegessen und sind dann auf die Zimmer gegangen. Wir haben den Tag über zwar viel im Bus gesessen, aber die zwei Plätze waren unglaublich schön und die lange Fahrt hat sich eindeutig gelohnt.

Johanna Rieder

 

Donnerstag, 25.10.2018 Delhi

Heute haben wir zusammen (die deutschen Austauschschüler, die indischen Austauschschüler und einige Lehrer) das Qutb Minar, einen hohen Turm aus Ziegeln, hier in Delhi besucht. Er stand mitten in einem schönen Park, in dem man auch noch Überreste anderer Gebäude sehen konnte. Nach den Informationen einiger indischer Austauschschüler soll er wohl einer der höchsten Türme weltweit sei, die nur aus Ziegelsteinen gebaut sind. Insgesamt beträgt seine Höhe etwa 73 Meter. Dadurch, dass der Turm aus verschiedenen Ziegelarten (sowohl roten als auch hellen Ziegeln) besteht, war er meiner Meinung nach, abgesehen von seinem Rekord, auch ein sehr eindrucksvoller Turm. Die Besichtigung anderer Ruinen von alten Gebäuden rundete diesen Besuch ab.

Danach fuhren wir mit dem Bus zu einer Art Park, namens „mahavir ahinsa sthal“.Dieser Ort gehörte dem Jainismus an. Es war außerdem wohl ein sehr friedlicher Ort, an dem man keine Gewalt anwenden sollte. Dort angekommen, mussten wir unsere Schuhe ausziehen und einen größeren Hügel hochgehen. Oben konnten wir eine große Statue im Lotus-Sitz sehen, welche etwas mit „Mahavira“ zu tun hatte, das ist wohl eine Glaubensrichtung des Jainismus. Außerdem hatte man von dort oben auch eine sehr gute Aussicht, die wir zum Photographieren nutzten.

Im Park konnte man auch öfters ein Zeichen sehen, welches eine große Ähnlichkeit mit dem „Hakenkreuz“ hatte. Dieses Zeichen namens „Swastika“ hat im Gegenteil zum „Hakenkreuz“ aber abgerundete Arme und ist im Hinduismus, Buddhismus und Jainismus ein Glückssymbol. Für den Rest des Tages hatten wir noch eine Art Freistunde auf dem Pausenhof. Zum Schluss kann man sagen, dass es ein sehr schöner Tag war, der wieder neue interessante Eindrücke lieferte.

Felix Dörr

 

3-Tages-Fahrt nach Agra und Jaipur vom 1. bis 3.November 2018

Unsere 3-Tages-Fahrt nach Agra und Jaipur startete früh am Morgen des ersten Novembers. Bis zu unserer ersten Rast schliefen die meisten, ließen sich danach allerdings das für uns vorbereitete Frühstück schmecken. Mit gefüllten Bäuchen ging es weiter in Richtung Agra. Wir machten einen Zwischenstopp am Akbar- Mausoleum. Nach einer interessanten Führung fuhren wir direkt zur Hauptattraktion: dem Taj Mahal. Das riesige Mausoleum ließ Shah Jahan für seine verstorbene Frau erbauen. Es war ein faszinierender und beeindruckender Ort und auch der Anblick des Marmors am gesamten Gebäude war von außen und von innen wunderschön. Allerdings waren sehr viele Menschen dort, was man besonders im Inneren des Taj Mahals zu spüren bekam. Dennoch wurden viele schöne Bilder geschossen!
 Danach ging es ins Hotel, in welchem wir mit gutem Essen und einer kleinen Party den Nachmittag und den Abend verbrachten.

Nach einem sehr leckeren Frühstück am nächsten Morgen ging es weiter zum Agra Fort. Wir erhielten eine sehr informative Führung und die Anweisung, die direkt vor uns sitzenden Affenfamilien nicht zu lange zu fotografieren. Denn es käme öfters vor, dass Affen Handys und andere Gegenstände von Besuchern klauen würden. Glücklicherweise ist aber nichts passiert, sodass sich alle an den possierlichen Tieren erfreuen konnten.
Nun bereiteten wir uns auf die lange Fahrt nach Jaipur vor. Dort angekommen, wurden wir erneut mit sehr gutem Essen verköstigt und erhielten etwas Freizeit im Hotel, um anschließend zu einer Textildruckerei aufzubrechen. Wir durften uns zunächst selbst umsehen und konnten dabei die Arbeiter beim Drucken beobachten, um schließlich noch selbst das Drucken auszuprobieren. 
Abends ging es ins Chokhi Dhani, eine Mischung aus Freizeitpark und historischem Museum unter freiem Himmel. Dort konnte ich persönlich zum ersten Mal in meinem Leben auf einem Kamel reiten. Gegessen wurde am Abend auf eine für uns sehr ungewöhnliche Weise: auf dem Boden sitzend an niedrigen Tischen. Das Essen war lecker, allerdings gab es die ein oder andere scharfe Spezialität.

Den restlichen Abend ließen wir ruhig im Hotel ausklingen, sodass wir am nächsten Morgen nach dem Frühstück gestärkt zum Amber Fort fahren konnten. 
Das aus rotem Sandstein gebaute Gebäude erstreckt sich auf einem Berg. Es gibt die Möglichkeit auf einem Elefanten hinaufzureiten, allerdings entschieden wir uns dagegen, da wir uns über die schlechten Lebensumstände der Elefanten informiert hatten und dies nicht unterstützen wollten. Da die Jeep-Fahrer streikten, entschieden wir uns zu Fuß zu gehen. Oben angekommen, hatte man eine wunderbare Aussicht. Wir erhielten eine weitere Führung über die historischen Hintergründe.
Direkt danach ging es auf einen traditionellen Markt, auf welchem man gut Souvenirs, Halstücher, Schmuck aber auch Kleidung kaufen konnte. 
Nach dem Mittagessen im Hotel fuhren wir wieder mit dem Bus zurück nach Gurgaon. 
Insgesamt war es eine gelungene Fahrt mit vielen neuen Eindrücken und Erlebnissen, welche wir mit unseren Austauschschülern teilen konnten

Linn Odermath

 

10./11. November Diwali-Break Noida

Während des Lichterfestes, einem bedeutenden mehrtägigem hinduistischen Fest (Diwali-Break) fuhren viele Gastfamilien mit ihren deutschen Schülern in den Urlaub, so auch meine Familie mit mir. Wir standen am frühen Samstagmorgen auf und wurden mit dem Taxi zum Flughafen von Delhi gefahren. Während des Fluges nach Bhubaneswar war glücklicherweise genug Zeit, um einen Teil des verpassten Schlafes nachzuholen.
Als wir dann nach 2 Stunden Flug um 9 Uhr morgens ankamen, begrüßte uns direkt die schwülwarme Luft am Flughafen. Während der Taxifahrt ins Hotel machten wir einen Zwischenstopp an einem Straßenstand, an dem mein Gastvater jedem von uns eine Kokosnuss kaufte, die der Verkäufer frisch für uns öffnete. Es schmeckte sehr gut und erfrischte uns alle. Wir setzen unsere Fahrt fort und hielten an den ”Dhauligri Hills“, dort bestiegen wir einen kleinen Berg, um den ”Shanti Stupa“, einen buddhistischen Tempel, zu sehen. Gegen Mittag kamen wir dann in Puri an. Puri ist eine Stadt, die rund 200.000 Einwohner zählt, sie liegt im Bundesstaat Odisha und erstreckt sich entlang der Bucht von Bengalen. Zunächst fuhren wir am Strand entlang, dabei ist mir direkt der Müll auf dem Sand aufgefallen und auch die Kühe und Hunde scheuten sich nicht davor, sich den Strand mit den menschlichen Gästen zu teilen. Als wir im Hotel angekommen waren, bezog ich mein Zimmer, welches ich mit meiner Austauschpartnerin Devleena teilte. Aus dem Raum hatte man durch Plexiglas Blick auf das Meer und den Strand, der leider auch nicht sauber war. Wir bestellten Essen im Hotel und während wir warteten, gingen wir zum Pool des Hotels.
Abends fuhren wir zum ”Jagannath- Tempel“, den ich leider nicht betreten durfte, da Nicht-Hindus der Eintritt verwehrt ist. Stattdessen wartete ich mit meiner Gastmutter und wir besuchten ein Textilgeschäft. Anschließend wurde zu Abend gegessen und es ging zurück zum Hotel. Am nächsten Morgen packten wir, frühstückten und fuhren zum ”Chilika Lake“ .Dieser See ist ca. 50 km lang und erstreckt sich entlang des Meeres. Auf dem See unternahmen wir eine Bootsfahrt, bei der man Delfine beobachten konnte. Die Bootstour dauerte insgesamt drei Stunden. Nach dem Essen brachte der Taxifahrer uns zum Flughafen in Bhubaneswar, von wo wir wieder zurück nach Delhi flogen.
Es war etwas ganz Besonderes für mich, dass ich diese kurze Reise machen konnte und ich genoss es sehr, etwas mehr von dem großen Land Indien zu sehen.
Laura Frank