“Wer Jogginghosen trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.” – Karl Lagerfeld.
Das mag für K. Lagerfeld gelten, nicht jedoch für 27 Jugendliche, die sich am 22.09.2017 – abends in Jogginghosen – aufmachten, die Toskana zu erobern. Etwas übermüdet und gar nicht perfekt gestylt kamen wir am Vormittag des 23. 09.2017 in Borgo San Lorenzo an. Entsprechend betrachteten uns italienische Schüler, die im Pausenhof standen, als wir mit unseren Koffern in ihr “Gefängnis” marschierten. So nennen die Jugendlichen liebevoll ihre Schule mit den hohen Zäunen. Unsere Austauschpartner warteten bereits in der Aula auf uns, es gab ein freudiges Wiedersehen, herzliche Umarmungen, strahlende Gesichter und vereinzelte Freudentränen.
Nach einem Konzert der Schulband und anschließendem Frühstücksbuffet wurden wir in die Gastfamilien entlassen. Gleich mittags sollten wir erste Unterschiede zwischen Deutschland und Italien kennenlernen: Es gab Pasta. Alle Deutschen schöpften sich viel auf und wunderten sich, warum die Italiener nicht so zuschlugen. Wir waren alle vollkommen satt, aber es ging erstaunlicherweise noch weiter. Es folgten Fleischgerichte und danach noch Kuchen, Obst oder Anderes. Das gleiche folgte am Abend. Wir wurden schlichtweg die ganze Woche mit Essen überhäuft, keiner musste Hunger leiden. Daraufhin entwickelten sich viele Wettbewerbe. Bei den Ausflügen wurde geschaut, wer die meisten Brote dabei hat und wer sie alle schafft zu essen.
Schon nach dem ersten Tag war uns klar, warum die Italiener an den ersten und zweiten Tagen in Deutschland so wenig gegessen hatten. Uns wurde erklärt, dass es in Italien Tradition ist viel zu kochen, wenn man sich freut, dass eine Person zu Besuch ist. Unsere Austauschpartner hatten sich eine Stadtralley zu Borgo San Lorenzo einfallen lassen, bei der es nicht nur darum ging, die Stadt kennenzulernen, sondern auch Passanten zu befragen. Ohne Italienischkenntnisse wurde das zu e besonderen Herausforderung. Außerdem besuchten wir Siena, Pisa, Florenz und lernten viel über Kunst und italienische Geschichte. In den Freizeiten erkundeten wir Läden, kleine Straßen und durchsuchten unseren Geldbeutel nach Geld, der nach jeder Stadt etwas zu schrumpfen schien. Abends traf man sich im Stadtpark, saß zusammen, redete und lachte viel. Und plötzlich war eine Woche voller Spaß, neuer Eindrücke und neuen Freundschaften auch schon vorbei!
(Ein Bericht von Laura und Armei)
Und hier noch der Link zu einem unserer Blogs: https://borgo-sha.jimdo.com/