Vier Wochen oder auch ein Augenblick
Zeit verfliegt, wenn man Spaß hat. Deshalb kamen uns, den Teilnehmern des Indien-Austauschs 2016/17 vom Gymnasium bei St. Michael in Schwäbisch Hall und dem Lise-Meitner-Gymnasium in Crailsheim, die letzten vier Wochen wie ein Wimpernschlag vor. Einmal blinzeln und wir standen erneut am Frankfurter Flughafen: mit Tränen in den Augen. Aber beginnen wir von Anfang an…
Vom 15. April bis 13. Mai 2017 durften wir die 23 Schülerinnen und Schüler aus Neu-Delhi bei uns begrüßen. Die erste der vier Wochen fiel in die Osterferien, sodass wir die Möglichkeit hatten, mit unseren Partnern für ein paar Tage wegzufahren, Zeit mit der Familie zu verbringen und ihnen ein bisschen mehr von Deutschland oder gar Europa zu zeigen. Es ging für unsere Gäste unter anderem nach Rothenburg, Berlin, Paris, Monaco, auf die Zugspitze, nach Spanien und Italien.
Süddeutschland gemeinsam entdecken
Doch auch als die Schule begann, konnte von Langeweile keine Rede sein. Programmhighlights waren mit Abstand die Exkursionen. Zum Beispiel der zweitägige Ausflug nach München in der zweiten Woche, bei dem die Münchener Innenstadt beim Shoppen erkundet werden konnte. Aber auch die Geschichte Deutschlands wurde den indischen Schülern vermittelt, indem wir nach Dachau fuhren und dort eine Führung durch die KZ-Gedenkstätte erhielten.
Interessant und aufschlussreich waren eine Woche später die Ausflüge nach Stuttgart in das Mercedes-Benz Museum (natürlich mit danach eingeplanter Shopping-Zeit) und nach Neckarsulm in das Audi-Werk– nicht nur für die Auto-Fans. Adrenalin-Junkies hingegen konnten sich in der letzten Woche im Klettergarten Langenburg austoben.
So oft wie möglich zusammen
Die Entfernung zwischen Hall und Crailsheim machte es uns nicht immer einfach, sich zu treffen. Doch wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. So gaben wir unser Bestes, diese Zeit unvergesslich zu machen und so viel wie möglich zusammen zu erleben. Wir zeigten unseren Gästen Tripsdrill und den Europapark, machten Hall, den Einkorn, Crailsheim und auch Heilbronn unsicher. Auf dem Maifest und Frühlingsfest konnten unsere Freunde deutsche Kultur erfahren. Beim Besuch des ersten Saisonheimspiels der Unicorns gegen die Allgäuer Comets erlebten sie ein Stück amerikanische Kultur. Wir haben gemeinsam gesportelt, zum Beispiel beim Kicken auf dem Bolzplatz, Basketballspielen, Radfahren, Wandern und im Schenkenseebad. Immer wieder haben wir zusammen musiziert und gekocht – denn Essen und Musik bringen schließlich Völker zusammen.
Radioprojekt mit Live-Musik
Natürlich war auch die Zeit, die in der Schule und bei uns im Unterricht verbracht wurde, interessant, da sich der Schulalltag hier bei uns doch deutlich von dem in Indien unterscheidet. Unter anderem berichteten unsere Freunde davon in der selbst gestalteten Radiosendung StHörfleck beim Radio StHörfunk. Während dieser performten zwei der Austauschschüler sogar eigene Songs live. Die Sendung ist noch bis zum 20. Mai in der Mediathek auf http://www.sthoerfunk.de/ nachzuhören). Gesteigert wurde dieser kleine Auszug aus den Talenten der Schüler am gemeinsamen Abschlussabend in der Aula unserer Schule. Wir und unsere Eltern durften unter anderem Zeuge traditioneller indischer Tänze, coolem Beat-Boxing, und berührender Live-Musik werden. Mit einer Diashow haben wir die Zeit noch einmal Revue passieren lassen, und mit einem köstlichen Buffet und unzähligen Fotos klang der Abend aus.
We’ll meet again
Und so hatten wir alle schon geahnt, dass der Abschied schwer fallen würde. Manch einer verdrückte schon Tage vorher ein Tränchen, doch spätestens am Flughafen wurden alle Augen feucht, denn hier wurden enge Freundschaften erneut über 8.000 km getrennt. Eines versicherten sich alle gegenseitig immer wieder: We’ll meet again!
Ich wurde gefragt, ob ich den Austausch weiterempfehlen würde. Meine Meinung?
Jemand, der Lust auf ein einmaliges Abenteuer und viele neue Freunde hat, der sollte sich bewerben!
(Ilayda Kohl, 10D)