Wiederbelebung? Kann ich das? Sollte das nicht lieber erst der Notarzt machen? Und was ist, wenn da Rippen brechen? Solche Fragen stellen sich viele und sie sind der Grund dafür, dass bei plötzlichem Herzstillstand viel zu selten erste Hilfe geleistet wird. Dabei ist sofortige Reanimation für das Überleben ausschlaggebend, denn bereits nach zwei Minuten ohne Sauerstoff nimmt das Gehirn Schaden. Das Schulprogramm „Löwen retten Leben“ integriert Wiederbelebung in den Unterrichtsalltag und baut so Hemmschwellen ab.
Drei einfache Schritte werden vorgegeben: Prüfen – rufen – drücken! Zunächst prüft man, ob die Person bei Bewusstsein ist und atmet. Wenn nicht, ruft man um Hilfe und alarmiert den Notarzt unter 112. Dann wird unmittelbar mit der Herzdruckmassage begonnen.
Klingt einfach – ist auch einfach! Das wissen die Klassen 7 a, 7c und 7s nun aus eigener Erfahrung. Fachkundige Unterstützung bei den Reanimationsübungen im Rahmen des Biologieunterrichts leistete Frau Schuy, die als Unfallchirurgin in Heilbronn arbeitet. Sie wusste Interessantes aus ihren Notfalleinsätzen zu berichten und konnte auch Berührungsängste nehmen: Rippen dürfen brechen, Hauptsache es wird geholfen! In Zweierteams konnten die Schülerinnen und Schüler anschließend an Übungsmodellen selbst Hand anlegen. Dabei kamen sie zu ihrer Überraschung mächtig ins Schwitzen, denn eine korrekt durchgeführte Herzdruckmassage ist richtig anstrengend und wenige Minuten dehnen sich gefühlt zu Stunden.
Handposition und Stärke des Druckes werden durch die ausgeklügelte Konstruktion der Übungspuppen automatisch vorgegeben, so dass sich die Teilnehmer selbst kontrollieren können. Den richtigen Rhythmus findet man im Takt eines passenden Liedes: Hier wurde als Beispiel „Get Lucky“ von Daft Punk und „Stayin‘ Alive“ von den Bee Gees ausgewählt. Es ist vorgesehen, auch die übrigen Klassen 7-12 am GSM regelmäßig mit dem „Löwen retten Leben“-Programm zu schulen. Wir sagen dem Nichtstun den Kampf an!